24. Oktober 2022

Die Volksbank Bocholt eG präsentiert mehrjährige Projektpartnerschaft mit der Tafel Bocholt e.V.

Stetigkeit gegen Bedürftigkeit

In einer Zeit, die von vielen als ständige Krise wahrgenommen wird, das richtige Zeichen zu setzen, ein ganz konkretes, regionales, genossenschaftliches Zeichen – dieser Gedanke steht im Kern hinter einer neuen Initiative der Volksbank Bocholt eG: Die Bank verkündete eine zunächst auf drei Jahre angelegte Projektpartnerschaft mit der Tafel Bocholt e.V., die sich um die Versorgung Bedürftiger mit Lebensmitteln kümmert.

Im Rahmen dieser Projektpartnerschaft wird die Volksbank Bocholt eG ihre bereits bestehende, bisher eher sporadische finanzielle Unterstützung der Tafel Bocholt e.V. ausbauen und in regelmäßige Zuwendungen umwandeln. Damit eröffnet sich für die Tafel Bocholt eine mittelfristige Perspektive, auf der sich verlässlicher planen und helfen lässt. Die Bedingungen der Projektpartnerschaft hatten Vorstandsmitglied Franz-Josef Heidermann und der Teamleiter Kommunikation Bernd Kleine-Rüschkamp von der Volksbank Bocholt eG mit Dr. Helmut Schepers und Helmut Reygers als den Vorsitzenden der Tafel Bocholt e.V. ausgehandelt.

Vier Gründe – ein Projekt

Aus Sicht der Volksbank kommt diese Unterstützung zum exakt richtigen Zeitpunkt – aus vier Gründen. „Zum einen gilt es“, so Franz-Josef Heidermann, „genau jetzt ein Signal zu geben und einen Impuls zu setzen, mitzumachen und selbst ebenfalls zu unterstützen: Denn der russische Einmarsch in die Ukraine, der Klimawandel, Corona und die Teuerungswelle bestimmen die Nachrichten und drücken auf die allgemeine Stimmung – dagegen sollten wir angehen.“

Zum anderen ist Nachhaltigkeit nicht nur ein großes Thema der Zeit, sondern auch ein zutiefst genossenschaftliches, da Nachhaltigkeit nur auf der Basis von Solidarität gelingen kann.

Darüber hinaus ist – drittens – die mit der Projektpartnerschaft verbundene Stützung und Förderung des Ehrenamtes in unserer Region eines der zentralen, aktuellen Anliegen sowohl der Bank als auch des Vereins.

Und schließlich – viertens – steht die Tafel in diesen Wochen vor großen, neuen Aufgaben …

Die Tafel Bocholt e.V.

Etwa 105 Mitarbeiter in Bocholt und ca. 50 in Isselburg, zwei Standorte, drei Fahrzeuge und ganz viel Herzblut – das ist die Tafel Bocholt e.V., deren Mitglieder allesamt ehrenamtlich arbeiten, wie Helmut Reygers betont. Die Tafel ist eine Umverteilungsorganisation zugunsten Bedürftiger, die Lebensmittelspenden aus dem Handel wie z. B. Produkte kurz vor Ende des Haltbarkeitsdatums erhält, diese einsammelt, sichtet, gegebenenfalls aufbereitet und nach einem speziellen Schlüssel weitergibt.

„Bedürftigkeit“ ist dabei klar definiert, es sind die Empfänger von Hartz IV, Grundsicherung, Wohngeld und Bafög. Der Verteilschlüssel wiederum ist notwendig, weil die Tafel Bocholt e.V. am Standort Bocholt 300 Haushalte bedienen kann – aber 400 angemeldet sind. Es muss daher 2-wöchentlich rotiert werden. Am Standort Isselburg werden ca. 75 Haushalte bedient.

„Wir sind nicht nur Erbringer sozialer Dienste“, erläutert Dr. Helmut Schepers, „sondern müssen auch Feuerwehr für die Politik spielen. Die Rahmenbedingungen sind schlecht, wenn man zum Beispiel bedenkt, dass der Aufstockung des Hartz-IV-Satzes in Höhe von 3 Euro eine Inflation von etwa 8% in den letzten drei Jahren gegenübersteht. Als eingetragener Verein haben wir keinen Dachverband, der uns unterstützt, wir sind fast vollständig auf Spenden angewiesen. Und was uns dabei besondere Kopfschmerzen bereitet: Die Wellen besonders Bedürftiger – zunächst beispielsweise Syrer, dann Afghanen, dann Ukrainer – folgen immer schneller aufeinander. Hier kommen wir an unsere Grenzen. Jetzt erwarten wir die große Welle von Opfern nicht mehr bezahlbarer Gas-Preise … Vor diesem Hintergrund ist die Projektpartnerschaft ein wahrer Segen!“

Projektpartnerschaft als Anstoßgeber

Die Projektpartnerschaft zwischen der Volksbank Bocholt eG und der Tafel Bocholt e.V. startet mit sofortiger Wirkung. „Die Hilfe“, fasst Bernd Kleine-Rüschkamp zusammen, „kann gar nicht früh genug einsetzen! Und wir alle sind uns sicher, dass die Unterstützung an diesem Punkt besonders wichtig und sinnvoll ist. Spannend wird sein, nach den drei Jahren zu sehen, wieviel mehr durch die kontinuierlichen Zuwendungen gegebenenfalls möglich war … und ob sich andere dadurch vielleicht haben animieren lassen, ebenfalls aktiv zu werden und zu spenden.“