Bocholt. Auch die Volksbank Bocholt verfolgt die Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie aufmerksam und nimmt das Thema sehr ernst, denn die Gesundheit ihrer Mitglieder, Kunden und Beschäftigten hat für Vorstand und Aufsichtsrat höchste Priorität. Der gebotene verantwortungsvolle Umgang mit den aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie hat die Gremien der Volksbank Bocholt deshalb veranlasst, die für den 17. Juni 2020 geplante Vertreterversammlung zu verschieben.
Neben den besonderen Anforderungen des Infektionsschutzgesetzes folgt das Geldinstitut damit der dringenden Empfehlung der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), bis Oktober 2020 keine Dividenden auszuschütten. Diese Empfehlung erfolgt in voller Übereinstimmung mit der EZB (Europäische Zentralbank) als Aufsichtsbehörde und allen anderen europäischen Aufsichtsbehörden innerhalb der Bankenunion.
Die gemäß dem Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht gebotenen Vereinfachungsregeln nutzt die Volksbank Bocholt, indem sie den Jahresabschluss per 31. Dezember 2019 bereits durch den Aufsichtsrat der Bank am 9. Juni 2020 feststellen ließ. Entsprechende Beschlüsse zur Verwendung des Jahresüberschusses, Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie Wahlen zum Aufsichtsrat obliegen jedoch weiterhin der Vertreterversammlung als oberstes Organ. Diese will die Volksbank Bocholt im vierten Quartal 2020 durchführen.
Mit dem im Geschäftsjahr 2019 erwirtschafteten Ergebnis und den getätigten Geschäften zeigten sich die beiden Bankvorstände Franz-Josef Heidemann und Herbert Kleinmann insgesamt zufrieden. „2019 entsprach unseren Erwartungen“, so ihr Fazit.
Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf rund 1,35 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 4,7 Prozent auf 913 Millionen Euro. Davon entfallen rund 299 Millionen Euro auf Spareinlagen – ein Plus von 2,5 Prozent. Weitaus gefragter waren kurzfristige Anlageformen (Sicht- und Termineinlagen), die insgesamt um 5,8 Prozent zulegten. Gleichzeitig erhöhte sich der Bestand der durch uns verwahrten Kundenwertpapiere um 18,2 Prozent. Damit setzte sich der Trend der Vorjahre fort.
Den satzungsmäßigen Auftrag zur wirtschaftlichen Förderung der Mitglieder hat die Volksbank Bocholt auch im Geschäftsjahr 2019 durch die Bereitstellung zinsgünstiger Darlehen fortgesetzt. Insgesamt entwickelte sich das Kreditgeschäft dynamisch. Die in der Bilanz ausgewiesenen Kundenkredite stiegen um 5,0 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Wachstumstreiber war insbesondere das Firmenkundengeschäft. Erfolge verzeichnete die Volksbank auch im Dienstleistungsgeschäft (Wertpapieranlagen, Bausparen, Versicherungen). Die Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft stiegen um 9,2 Prozent auf 1,6 Millionen Euro.
Der Jahresüberschuss beläuft sich nach Steuerzahlungen in Höhe von 3,75 Millionen Euro auf 2,8 Millionen Euro. „Damit sind wir unverändert in der Lage, unser Eigenkapital weiter zu stärken“, so die beiden Bankvorstände Franz-Josef Heidemann und Herbert Kleinmann. Ihr besonderer Dank galt dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Volksbank Bocholt ist Arbeitgeber für 216 Menschen in Voll- bzw. Teilzeit, darunter 9 Auszubildende (Berechnung auf den Jahresdurchschnitt).
Weiteren Rückenwind gab es für die genossenschaftliche Idee im Geschäftsgebiet der Volksbank Bocholt: Die Gesamtzahl der Mitglieder erreichte zum Stichtag 31. Dezember 2019 den Stand von 22.233 (Vorjahr: 21.870). Sie werden vorbehaltlich des Beschlusses der Vertreterversammlung mit einer Dividende von 4,7 Prozent (= 864.280,92 Euro) am erwirtschafteten Jahresüberschuss beteiligt.
Die Volksbank Bocholt ist zuversichtlich, dass es ihr - wie in den Vorjahren - gelingen wird, mit Qualität im Beratungs- und Dienstleistungssektor sowie einer dauerhaften Realisierung des genossenschaftlichen Geschäftsmodells die gesteckten Ziele auch im Jahr 2020 zu erreichen. Vor diesem Hintergrund erwartet die Bank für das Geschäftsjahr 2020 eine geordnete Vermögens- und Finanzlage sowie eine auskömmliche Ertragslage. Die weitere Entwicklung bleibt jedoch insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Krise ungewiss und wird intensiv beobachtet.